Die kältesten und strengsten Winter in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre
Kälteste Winter in Mitteleuropa. Die Klimageschichte Mitteleuropas zeigt über die letzten 2000 Jahre mehrere außergewöhnlich kalte Winter, die durch extreme Temperaturwerte, lange Kältephasen, starke Schneefälle, Vereisung von Gewässern und erhebliche Auswirkungen auf Mensch, Tier und Vegetation geprägt waren. Ob gefrorene Flüsse, Hungersnöte oder politische Krisen – besonders in Zeiten wie der Kleinen Eiszeit zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert erlebten die Menschen eisige Wintermonate, die das öffentliche Leben, die Ernten und sogar den Verlauf der Geschichte beeinflussten.
Diese Winter wurden durch historische Aufzeichnungen, Baumringanalysen (Dendrochronologie), Pollenuntersuchungen und andere paläoklimatologische Methoden dokumentiert.
In diesem Artikel werfe ich einen fundierten Blick auf die kältesten Winter der letzten 2000 Jahre – mit historischen Quellen, klimatischen Hintergründen und spektakulären Wetterextremen.
Dieser Artikel ist eine Vertiefung der Seite Außergewöhnliche/Extreme Wetterereignisse in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre und auch „Die schlimmsten Eiswinter der Ostsee in den letzten Jahrhunderten“ . Eine Fundgrube von historischen Ereignissen, nicht nur aus der Sicht des Wetters und Klima.
1. Winter 406/407 n. Chr.: Vereisung des Rheins und Barbareneinfälle
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Temperaturwerte: Keine direkten Messungen, aber Berichte deuten auf extreme Kälte hin.
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Kälterekorde: Der Rhein fror komplett zu, was eine seltene und extreme Bedingung war.
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Andauer der Kältephase: Monatelang, mindestens von Dezember bis März.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle in den Alpen und im Rheintal.
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Vereisung von Gewässern: Komplette Vereisung des Rheins, teilweise auch der Donau.
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Ostsee-Vereisung: Unbekannt, aber Binnengewässer wie der Bodensee waren vermutlich betroffen.
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Opfer: Zahlreiche Opfer durch Kälte und Hunger, da die Vereisung des Rheins Vandalen und Alanen ermöglichte, in das Römische Reich einzufallen, was zu Plünderungen und Bevölkerungsverlusten führte.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im Frühling, was Missernten zur Folge hatte.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe in Mitteleuropa deuten auf eine kalte und kurze Vegetationsperiode hin.
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Quellen: Historische Chroniken (z. B. Ammianus Marcellinus), paläoklimatologische Rekonstruktionen.
2. Winter 763/764: Extreme Kälte in ganz Europa
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Temperaturwerte: Keine Messungen, aber Berichte beschreiben ungewöhnlich tiefe Temperaturen.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter des Frühmittelalters.
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Andauer der Kältephase: November bis April, mit Dauerfrost über mehrere Monate.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, lange Schneedecken in Mitteleuropa.
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**Vereisung von Gewässern: Komplette Vereisung von Rhein, Donau und Bodensee; teilweise auch der Themse und Seine.
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Ostsee-Vereisung: Wahrscheinlich, aber keine direkten Berichte.
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Opfer: Hohe Verluste bei Menschen und Vieh durch Erfrierungen und Hungersnöte.
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Vegetation: Frühling begann spät (bis Mai), was zu erheblichen Missernten führte.
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Baumringanalysen: Deutliche Verengung der Baumringe in Mitteleuropa, was auf eine starke Kälteperiode hinweist.
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Quellen: Frümittehlalterliche Annalen (z. B. Annales Regni Francorum).
3. Winter 1233/1234: Kälte und Hungersnot
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Temperaturwerte: Keine direkten Messungen, aber historische Berichte deuten auf extreme Kälte hin.
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Kälterekorde: Einer der strengsten Winter des Mittelalters.
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Andauer der Kältephase: Dezember bis April, mit anhaltendem Dauerfrost.
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Schnee und Schneedecke: Massive Schneefälle, Schneedecken hielten sich bis in den Frühling.
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Vereisung von Gewässern: Rhein, Elbe, Donau und Bodensee froren zu; Ostsee teilweise vereist.
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Ostsee-Vereisung: Berichte über ungewöhnlich starke Vereisung der Küstengewässer.
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Opfer: Zahlreiche Todesfälle durch Kälte, Hunger und Krankheiten; Viehverluste durch fehlendes Futter.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im Mai, führte zu Missernten und Hungersnöten.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe bestätigen eine kalte und kurze Wachstumsperiode.
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Quellen: Mittelalterliche Chroniken, paläoklimatologische Daten.
4. Winter 1322/23: Strenger Winter im Spätmittelalter
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Temperaturwerte: Keine direkten Messungen, aber Berichte deuten auf extreme Kälte hin.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter des 14. Jahrhunderts.
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Andauer der Kältephase: Dezember bis März, mit anhaltendem Dauerfrost.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle in Mitteleuropa, lange Schneedecken, besonders in den Alpen und im Rheintal.
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Vereisung von Gewässern: Rhein, Donau und Bodensee froren teilweise zu; keine Berichte über vollständige Vereisung.
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Ostsee-Vereisung: Teilweise Vereisung der Küstengewässer, keine vollständige Vereisung dokumentiert.
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Opfer: Hohe Verluste durch Kälte und Hunger; Viehverluste durch fehlendes Futter.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im April/Mai, führte zu Missernten und Hungersnöten.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe in Mitteleuropa bestätigen eine kalte und kurze Wachstumsperiode.
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Quellen: Mittelalterliche Chroniken, paläoklimatologische Daten.
5. Winter 1564/65: Beginn der Kleinen Eiszeit
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Temperaturwerte: Keine direkten Messungen, aber Berichte über extreme Kälte.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter der frühen Kleinen Eiszeit.
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Andauer der Kältephase: November bis April, mit lang anhaltendem Frost.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, lange Schneedecken in ganz Mitteleuropa.
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Vereisung von Gewässern: Komplette Vereisung von Rhein, Elbe, Donau, Bodensee, Seine und Themse.
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Ostsee-Vereisung: Komplette Vereisung der Ostsee, Schiffe waren eingeschlossen.
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Opfer: Hohe Opferzahlen durch Erfrierungen, Hunger und Krankheiten; massive Viehverluste.
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Vegetation: Vegetationsbeginn erst im späten Mai, was zu Missernten führte.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe deuten auf eine starke Abkühlung hin.
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Quellen: Historische Aufzeichnungen, Dendrochronologie.
6. Winter 1607/08: Kälterekord der Kleinen Eiszeit
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Temperaturwerte: Keine direkten Messungen, aber Berichte über extreme Kälte in ganz Europa.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter der frühen Kleinen Eiszeit.
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Andauer der Kältephase: November bis April, mit Dauerfrost über mehrere Monate.
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Schnee und Schneedecke: Massive Schneefälle, lange Schneedecken in Mitteleuropa.
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Vereisung von Gewässern: Komplette Vereisung von Rhein, Elbe, Donau, Bodensee und teilweise der Themse.
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Ostsee-Vereisung: Nahezu vollständige Vereisung der Ostsee, Handel stark eingeschränkt.
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Opfer: Zahlreiche Todesfälle durch Erfrierungen und Hunger; erhebliche Viehverluste.
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Vegetation: Vegetationsbeginn erst im späten Mai, führte zu Missernten.
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Baumringanalysen: Deutliche Verengung der Baumringe, was auf extreme Kälte hinweist.
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Quellen: Historische Aufzeichnungen, Dendrochronologie.
7. Winter 1708/1709: Der Große Frost
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Temperaturwerte: In Paris bis zu –20 °C; ähnliche Werte in Mitteleuropa.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter der Kleinen Eiszeit, mit Rekordtiefsttemperaturen.
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**Andauer der Kältephase: Oktober bis März, mit Dauerfrost bis April.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, Schneedecken bis in den Frühling.
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Vereisung von Gewässern: Komplette Vereisung von Rhein, Donau, Elbe, Seine, Themse und Bodensee; Ostsee weitgehend zugefroren.
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Ostsee-Vereisung: Nahezu vollständige Vereisung, Handel lahmgelegt.
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Opfer: Zehntausende Todesfälle durch Kälte und Hungersnöte; massive Viehverluste.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im Mai, Obstbäume erfroren, Missernten folgten.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe bestätigen extreme Kälte.
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Quellen: Historische Berichte, paläoklimatologische Daten.
8. Winter 1739/40: Der Große Frost in Europa
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Temperaturwerte: In London bis zu –24 °C; in Mitteleuropa vergleichbare Tiefstwerte.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter des 18. Jahrhunderts, vergleichbar mit 1708/09.
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Andauer der Kältephase: Dezember bis April, mit Dauerfrost bis März.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, lange Schneedecken in Deutschland, Frankreich und den Alpen.
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Vereisung von Gewässern: Komplette Vereisung von Rhein, Donau, Elbe, Seine und Themse; Bodensee zugefroren.
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Ostsee-Vereisung: Teilweise Vereisung, Handel in Norddeutschland beeinträchtigt.
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Opfer: Tausende Todesfälle durch Kälte, Hunger und Krankheiten; massive Viehverluste.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im Mai, Obstbäume und Weinreben erfroren, Missernten folgten.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe bestätigen die extreme Kälte.
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Quellen: Historische Berichte, frühe meteorologische Aufzeichnungen.
9. Winter 1783/1784: Vulkanwinter nach Laki-Ausbruch
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Temperaturwerte: Bis zu 2 °C unter dem Durchschnitt des 18. Jahrhunderts.
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Kälterekorde: Ungewöhnlich kalter Winter nach dem Vulkanausbruch des Laki (Island).
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Andauer der Kältephase: November bis April, mit langem Dauerfrost.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, lange Schneedecken in Mitteleuropa.
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Vereisung von Gewässern: Rhein, Elbe, Donau und Bodensee froren zu; Themse teilweise vereist.
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Ostsee-Vereisung: Teilweise Vereisung, Handel eingeschränkt.
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Opfer: Hohe Todeszahlen durch Kälte, Hunger und giftige Vulkanemissionen.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im Mai, Missernten durch vulkanische Asche.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe, beeinflusst durch Vulkanasche und Kälte.
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Quellen: Historische Chroniken, paläoklimatologische Rekonstruktionen.
10. Winter 1829/30: Kälter Winter der Späten Kleinen Eiszeit
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Temperaturwerte: In Berlin bis zu –22 °C; ähnliche Werte in Mitteleuropa.
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter des frühen 19. Jahrhunderts.
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Andauer der Kältephase: Dezember bis März, mit anhaltendem Frost.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, Schneedecken hielten sich bis März.
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Vereisung von Gewässern: Rhein, Elbe und Bodensee froren teilweise zu; Donau stark vereist.
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Ostsee-Vereisung: Teilweise Vereisung der westlichen Ostsee.
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Opfer: Zahlreiche Todesfälle durch Kälte und Hunger; Viehverluste durch Frost.
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Vegetation: Vegetationsbeginn verzögert bis April/Mai, Ernten beeinträchtigt.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe deuten auf eine kalte Wachstumsperiode.
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Quellen: Frühe meteorologische Messungen, historische Berichte.
11. Winter 1928/1929: Kälterekord in Österreich
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Temperaturwerte: Bis zu –37,4 °C (Sonnblick-Observatorium, Österreich).
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Kälterekorde: Kälteste Winter in Österreich der letzten 200 Jahre.
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Andauer der Kältephase: Dezember bis März, mit langem Dauerfrost.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, lange Schneedecken in den Alpen und Mitteleuropa.
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Vereisung von Gewässern: Rhein, Donau und Bodensee froren teilweise zu.
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Ostsee-Vereisung: Teilweise Vereisung der Küstengewässer.
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Opfer: Zahlreiche Todesfälle durch Kälte und Lawinen; Viehverluste.
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Vegetation: Später Vegetationsbeginn im April/Mai, verzögerte Ernten.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe bestätigen die Kälteperiode.
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Quellen: Messungen der ZAMG, historische Berichte.
12. Winter 1939/40: Strenger Winter im Zweiten Weltkrieg
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Temperaturwerte: In Deutschland bis zu –30 °C; Durchschnittstemperatur in Berlin: –7 °C (Januar).
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Kälterekorde: Einer der kältesten Winter des 20. Jahrhunderts.
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Andauer der Kältephase: Dezember bis März, mit Dauerfrost im Januar/Februar.
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Schnee und Schneedecke: Starke Schneefälle, lange Schneedecken in Mitteleuropa.
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Vereisung von Gewässern: Rhein, Elbe und Bodensee teilweise zugefroren; Donau stark vereist.
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Ostsee-Vereisung: Nahezu vollständige Vereisung der westlichen Ostsee, Häfen blockiert.
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Opfer: Zahlreiche Todesfälle durch Kälte, besonders unter Soldaten und Zivilisten im Krieg; Viehverluste.
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Vegetation: Vegetationsbeginn verzögert bis April, Ernten leicht beeinträchtigt.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe bestätigen die Kälteperiode.
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Quellen: Meteorologische Aufzeichnungen, historische Berichte.
13. Winter 1962/1963: Jahrhundertwinter in Mitteleuropa
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Temperaturwerte: Durchschnittstemperatur in Deutschland: –5,5 °C (Dezember–Februar).
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Kälterekorde: Kälteste Winter des 20. Jahrhunderts in Deutschland.
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Andauer der Kältephase: November 1962 bis März 1963, mit Dauerfrost über 50 Tage in NRW.
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Schnee und Schneedecke: Dichte Schneedecken, teils bis März anhaltend.
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Vereisung von Gewässern: Bodensee, Rhein und Elbe teilweise zugefroren; Ostsee stark vereist.
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Ostsee-Vereisung: Nahezu vollständige Vereisung der westlichen Ostsee.
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Opfer: Zahlreiche Todesfälle durch Kälte und Verkehrschaos; Viehverluste.
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Vegetation: Vegetationsbeginn verzögert um 14 Tage, Obsternte beeinträchtigt.
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Baumringanalysen: Enge Baumringe bestätigen die extreme Kälte.
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Quellen: Deutscher Wetterdienst, historische Berichte.
Zusammenfassung
Hitliste der kältesten Winter in Mitteleuropa (2000 Jahre)
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1708/1709 (Großer Frost)
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Warum Platz 1?: Rekordtiefsttemperaturen (bis –20 °C in Paris), komplette Vereisung von Rhein, Donau, Elbe, Seine, Themse und Ostsee, zehntausende Opfer, Missernten durch späten Vegetationsbeginn (Mai). Einer der extremsten Winter der Kleinen Eiszeit.
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1564/65 (Kleine Eiszeit)
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Warum Platz 2?: Komplette Vereisung der Ostsee, Rhein, Elbe, Donau, Bodensee und Themse; massive Schneefälle, hohe Opferzahlen, später Vegetationsbeginn (Mai). Markiert den Beginn der Kleinen Eiszeit.
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1607/08 (Kleine Eiszeit)
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Warum Platz 3?: Nahezu vollständige Ostsee-Vereisung, komplette Vereisung großer Flüsse, massive Schneefälle, hohe Opferzahlen und Missernten durch späten Vegetationsbeginn. Ähnlich schwer wie 1564/65.
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1739/40 (Großer Frost)
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Warum Platz 4?: Extreme Temperaturen (–24 °C in London), komplette Vereisung von Rhein, Donau, Elbe, Seine und Themse, massive Opferzahlen, später Vegetationsbeginn. Weniger Ostsee-Vereisung als 1708/09.
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763/764 (Frühmittelalter)
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Warum Platz 5?: Komplette Vereisung von Rhein, Donau und Bodensee, lange Kältephase, hohe Opferzahlen durch Hungersnöte, später Vegetationsbeginn. Keine gesicherten Berichte über Ostsee-Vereisung.
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406/407 (Spätantike)
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Warum Platz 6?: Komplette Vereisung des Rheins, starke Schneefälle, gesellschaftliche Folgen durch Barbareneinfälle, später Vegetationsbeginn. Weniger Daten zu Ostsee und anderen Flüssen.
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1783/1784 (Vulkanwinter)
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Warum Platz 7?: Kälte durch Laki-Ausbruch, Vereisung von Rhein, Elbe, Donau und Bodensee, teilweise Ostsee-Vereisung, hohe Opferzahlen durch Hunger und Vulkanasche, später Vegetationsbeginn.
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1962/1963 (Jahrhundertwinter)
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Warum Platz 8?: Kälteste Winter des 20. Jahrhunderts, nahezu vollständige Ostsee-Vereisung, teilweise Vereisung von Rhein und Bodensee, lange Schneedecken, verzögerte Vegetation. Weniger Opfer durch moderne Infrastruktur.
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1233/1234 (Mittelalter)
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Warum Platz 9?: Starke Vereisung von Rhein, Elbe, Donau und Bodensee, teilweise Ostsee-Vereisung, hohe Opferzahlen durch Hunger, später Vegetationsbeginn. Weniger extrem als frühere Winter.
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1939/40 (Zweiter Weltkrieg)
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Warum Platz 10?: Extreme Kälte (–30 °C), nahezu vollständige Ostsee-Vereisung, teilweise Vereisung von Rhein und Bodensee, Opfer durch Krieg und Kälte, verzögerte Vegetation. Moderne Messungen, aber weniger gesellschaftliche Folgen.
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1322/23 (Spätmittelalter)
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Warum Platz 11?: Teilweise Vereisung von Rhein, Donau und Bodensee, starke Schneefälle, hohe Opferzahlen, später Vegetationsbeginn. Weniger extrem als andere Winter, keine vollständige Ostsee-Vereisung.
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1829/30 (Späte Kleine Eiszeit)
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Warum Platz 12?: Teilweise Vereisung von Rhein, Elbe und Bodensee, starke Schneefälle, Opfer durch Kälte, verzögerte Vegetation. Weniger schwer als frühere Winter, keine vollständige Ostsee-Vereisung.
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1928/1929 (Kälterekord Österreich)
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Warum Platz 13?: Extreme Kälte in den Alpen (–37,4 °C), teilweise Vereisung von Rhein und Bodensee, lange Schneedecken, Opfer durch Lawinen. Regionale Schwerpunkte, weniger Ostsee-Vereisung.
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Zusammenfassung
Die kältesten und strengsten Winter in Mitteleuropa!
Die folgende Rangliste von Grok (XAI) basiert auf der geschätzten klimatologischen Strenge (Temperaturabweichung, Frostdauer, geografische Ausdehnung) und berücksichtigt die verfügbaren Belege. Winter mit Totalvereisung der Ostsee, extremen Temperaturabfällen und weitreichenden Auswirkungen stehen höher.
- 1708/09: „Jahrtausendwinter“. Extremste Kälte (-5 bis -6 °C Abweichung), Totalvereisung der Ostsee, Flüsse bis Portugal zugefroren. Massensterben.
- 535/536: Vulkanwinter mit globaler Abkühlung (-3 bis -5 °C). Schnee im Mittelmeerraum, Hungersnöte. Einzigartige klimatische Anomalie.
- 763/64: Totalvereisung der Ostsee, Flüsse bis Südfrankreich zugefroren (-4 °C). Extreme Kälte vor Mittelalterlicher Warmzeit.
- 859/60: Ähnlich 763/64, Totalvereisung der Ostsee, Kälte bis Mittelmeer (-4 °C).
- 1607/08: Totalvereisung der Ostsee, Rhein und Bodensee zugefroren (-4 °C). Einer der kältesten der Kleinen Eiszeit.
- 1322/23: Totalvereisung der Ostsee, massive Schneefälle (-3 bis -4 °C). Schwere Hungersnöte.
- 1407/08: Totalvereisung der Ostsee, Bodensee zugefroren (-3 bis -4 °C). Vergleichbar mit 1322/23.
- 1459/60: Totalvereisung der Ostsee, langanhaltender Frost (-3 bis -4 °C). Bodensee zugefroren.
- 1010/11: Zugefrorene Flüsse, Hungersnöte, mögliche Totalvereisung der Ostsee (-3,5 °C). Weniger dokumentiert, aber extrem.
- 1962/63: Kälteste Winter des 20. Jahrhunderts (-3,5 °C). Ostsee vereist, Kältesummen bis 1000°.
- 1233/34: Zugefrorene Flüsse, Missernten (-3 bis -3,5 °C). Totalvereisung der Ostsee möglich.
- 1467/68: Strenger Winter, zugefrorene Flüsse (-3 °C). Weniger detaillierte Quellen.
- 1739/40: Bodensee zugefroren, Ostsee teilweise vereist (-3 °C). Kälter als viele 18.-Jahrhundert-Winter.
- 1740/41: Ähnlich 1739/40, Bodensee zugefroren (-3 °C). Oft mit 1739/40 verwechselt.
- 1788/89: Zugefrorene Flüsse, Beitrag zur Französischen Revolution (-3 °C).
- 1315/16: Strenger Winter während Großer Hungersnot (-3 °C). Massive Schneefälle.
- 1829/30: Ostsee vereist, Rhein zugefroren (-3 °C). Hungersnöte.
- 1928/29: Ostsee vereist, Kältesummen bis 800° (-3 °C).
- 1946/47: Langanhaltender Frost, massive Schneefälle (-2,5 bis -3 °C).
- 1879/80: Kalter Winter, Ostsee teilweise vereist (-2,5 °C).
- 1941/42: Sehr kalt in Osteuropa, weniger extrem in Westeuropa (-2,5 °C).
- 1939/40: Kalter, aber nicht außergewöhnlicher Winter (-2 °C).
Bei der tieferen Suche von Grok (Deep Search) landet der Winter 1739/40 ebenfalls ganz weit oben und ergab eine etwas andere Rangliste.
Also die Winter 1708/09, 1739/40, 535/536 763/64 und 1564/65 gelten jeweils als Jahrtausendwinter ihres jeweiligen Jahrtausends. Wahrscheinlich werden diese die ersten Plätze unter sich ausmachen, ohne dass man heute noch einen klaren Sieger erkennen kann.
Auf den weiteren Plätzen erreichen je nach Priorität und konkreter Fragestellung andere historisch kalte Winter hohe Platzierung. Für mich auch ein Zeichen, dass eine Hitliste nie starr sein kann.
Die komplette Unterhaltung mit vielen interessanten Links von Grok und mir, die jeder ohne Anmeldung lesen kann, stelle ich hier zur eigenen Recherche und Selbsteinschätzung über den historischen Jahrtausendwinter der letzten 2000 Jahre zur Verfügung: Die kältesten/strengsten Winter in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahr nach Grok-Recherche.
Bei den kältesten Winter habe ich mir – soweit möglich – eine detaillierte Beschreibung der XAI (Grok) erstellen lassen, mit jeweils zahleichen Links zur weiteren Recherche.
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1607/08 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1683/84 von Grok (XAI)
- Weitere Details zu den Jahrtausendwintern 1708/09 und 1739/40.
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1783/84 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1788/89 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1829/30 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1879/80 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1928/29 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen der Winter 1939/40, 1940/41 und 1941/42 von Grok (XAI)
- Eine ausführliche Zusammenfassung mit Verlinkungen des Winters 1946/47 von Grok (XAI)
- Weitere Details zum Jahrhundertwinter 1962/63.
- Ausführliche Zusammenfassung des Winters 1978/79 mit weiteren Verlinkungen von Grok (XAI)
Viel Spaß und wenn jemand zu einem ganz anderen Ergebnis kommen sollte, gerne hier als Kommentar darauf hinweisen.
Ergänzung:
In einer Folge-Diskussion, bei denen auch die gesellschaftlichen Folgen eine höhere Priorität haben sollen (nicht nur absolute Kälte), kam folgende Tabelle der Top 20 von Grok zustande.
Top 20 der kältesten Winter in Mitteleuropa (letzte 2000 Jahre)
Rang | Jahr | Temperaturanomalie | Betroffene Regionen | Folgen | Quellen |
---|---|---|---|---|---|
1 | 1708/09 | -4 bis -5 °C | Mitteleuropa, Westeuropa | Massensterben, Hungersnöte, Rhein/Themse gefroren | Chroniken, Proxydaten |
2 | 535/36 | -3 bis -5 °C | Global, Mitteleuropa | Globale Hungersnöte, Schnee im Sommer | Chroniken, Eisbohrkerne |
3 | 1607/08 | -3,5 bis -5 °C | Mitteleuropa, Nordwesteuropa | Hungersnöte, Totalvereisung Ostsee | Chroniken, Baumringe |
4 | 763/64 | -3 bis -4 °C | Mitteleuropa, Südwesteuropa | Hungersnöte, Kälte bis Mittelmeer | Annalen, Proxydaten |
5 | 859/60 | -3 bis -4 °C | Mitteleuropa, Südwesteuropa | Hungersnöte, Rhein/Donau/Seine gefroren | Annales Fuldenses, Baumringe |
6 | 406/07 | -3 bis -4 °C | Mitteleuropa | Alamannische Invasion, Rhein gefroren | Chroniken, Proxydaten |
7 | 1572/73 | -3 bis -4 °C | Mitteleuropa, Nordwesteuropa | Hungersnöte, Rhein/Donau gefroren | Chroniken, Baumringe |
8 | 1322/23 | -2,5 bis -3,5 °C | Mitteleuropa | Hungersnöte, Totalvereisung Ostsee | Chroniken, Proxydaten |
9 | 1407/08 | -2,5 bis -3,5 °C | Mitteleuropa | Hungersnöte, Bodensee/Ostsee gefroren | Chroniken, Baumringe |
10 | 1010/11 | -2,5 bis -3,5 °C | Mitteleuropa | Hungersnöte, gefrorene Flüsse | Chroniken, Proxydaten |
11 | 1459/60 | -2,5 bis -3,5 °C | Mitteleuropa | Hungersnöte, Totalvereisung Ostsee | Chroniken, Baumringe |
12 | 1739/40 | -2,5 bis -3,5 °C | Mitteleuropa, Westeuropa | Hungersnöte, Bodensee/Ostsee teilweise gefroren | Chroniken, Wetteraufzeichnungen |
13 | 874/75 | -2,5 bis -3,5 °C | Mitteleuropa | Hungersnöte, Rhein gefroren | Annales Fuldenses, Proxydaten |
14 | 1233/34 | -2,5 bis -3 °C | Mitteleuropa | Missernten, gefrorene Flüsse | Chroniken, Proxydaten |
15 | 1788/89 | -2,5 bis -3 °C | Mitteleuropa, Westeuropa | Hungersnöte, Beitrag Französische Revolution | Chroniken, Baumringe |
16 | 1962/63 | -2,5 bis -3 °C | Mitteleuropa, Nordwesteuropa | Ostsee vereist, Kältesummen ~1000° | Messdaten, Berichte |
17 | 1315/16 | -2 bis -3 °C | Mitteleuropa | Große Hungersnot, Schneefälle | Chroniken, Proxydaten |
18 | 1829/30 | -2 bis -3 °C | Mitteleuropa | Hungersnöte, Ostsee vereist | Chroniken, Wetteraufzeichnungen |
19 | 1928/29 | -2 bis -3 °C | Mitteleuropa | Ostsee vereist, Kältesummen ~800° | Messdaten, Berichte |
20 | 1946/47 | -2 bis -2,5 °C | Mitteleuropa | Langanhaltender Frost, Schneefälle | Messdaten, Berichte |
Hier wird aber bei der indirekte Einschätzung deutlich: Ohne konkrete Messwerte wird die Reihenfolge der härtesten/strengsten/folgenreichsten Winter der letzten 2000 Jahre in Mitteleuropa nicht starr, sondern je nach Priorität und Perspektive modifiziert sein.

Im Witterungsbericht des Deutschen Wetterdienstes im Winter 1962/63 stand unter anderem: Das Wild hungerte, daher ist die Idee für dieses Winterbild entstanden.
Hier geht es zu den heißesten Sommer in Mitteleuropa in den letzten 2000 Jahren.
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