Die härtesten und strengsten Winter in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre
Ich war zuletzt noch immer auf der Suche nach den strengsten und härtesten Wintern in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre. Im früheren Artikel „Kälteste Winter in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre!“ (schau dort unbedingt noch einmal hinein) hatte ich bereits versucht, mich der Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven anzunähern. Je nachdem, wie die Frage im Detail aussieht und welche Region in Mitteleuropa man bevorzugt, kommen natürlich auch im Ergebnis etwas andere Antworten heraus. Jetzt habe ich dieses Thema erneut geöffnet, praktisch Teil 2 über die härtesten Winter und Deutschland und generell Mitteleuropa.
Dazu habe ich die KI-Tools Grok4 (xAI), GPT5 (openAI) und Gemini (Google) im DeepSearch-Modus befragt. Das heißt, die KI-Tools hatten durchaus Zeit mit ihrer Recherche, einige haben auch 3-4 Minuten lang das Web und viele Quellen durchforstet. Dazu habe ich folgenden Prompt eingegeben:
„Nutze DeepSearch, um eine Rangliste der härtesten/strengsten Winter in Mitteleuropa in den letzten 2000 Jahren aufzulisten. Kriterien sind:
- Strenge des Frostes (absolute Tiefstwerte und Häufigkeit von unter minus 10 Grad)
- Häufigkeit von massiven Schneefällen und Schneeverwehungen
- lange Andauer – Wertigkeit ist von November bis April/Mai höher, als wenn der Winter „nur“ von Dezember bis Februar stattgefunden hat
- Komplettvereisung der Ostsee
- Begehbarkeit oder Komplettvereisung von Themse, Rhein, Bodensee und Seine (ist im milderen Westeuropa selten)
- regionale Ausdehnung (waren auch West-Europa und Teile Südeuropas (Adria, Norditalien) markant betroffen?)
- markante gesellschaftliche Auswirkungen
- markante wirtschaftliche Auswirkungen
- markante landwirtschaftliche Auswirkungen
Verwende alle genannten Kriterien gleichwertig, je mehr erfüllt sind, desto höher die Ranglistenplatzierung.
Falls die Datenlage dünn, dann erwähne dies, um diese Winter zunächst hinten anzustellen.“
Damit umgeht man einigermaßen gut die Problematik, dass erst aus den jüngsten Jahrhunderten exakte Messungen vorliegen. Die meisten Chroniken, Niederschriften von Philosophen, Mönchen und anderen Überlieferungen sollten nun genug Puzzle-Teile zur Verfügung stellen, um von den wirklich markant-strengen Wintern ein gutes Bild zu erhalten.
Den Prompt stelle ich hier zur Verfügung und jeder Interessierte kann ihn zur Reproduktion oder mit Anpassungen zur eigenen Recherche weiterverwenden.
Die Ergebnisse stelle ich hier auszugsweise zur Verfügung und ganz am Ende kommt eine Rangliste heraus, die sowohl die Perspektiven in diesem Artikel als auch die im ersten Teil der Betrachtungen über die kältesten Winter in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre berücksichtigen.

Rangliste der strengsten Winter in Mitteleuropa der Letzten 2000 Jahre
xAI
Rangliste der strengsten Winter in Mitteleuropa, die sich strikt an den neun gleichwertigen Kriterien orientiert: Je mehr Kriterien ein Winter erfüllt, desto höher der Rang (bei Gleichstand wird auf der Grundlage der dokumentierten Extremen und Intensität priorisiert). Die Datenlage ist für Winter vor dem 14. Jahrhundert (z. B. 406/407, 763/764) sehr dünn – oft nur sporadische Annalen oder indirekte Indikatoren wie gefrorene Flüsse –, weshalb diese trotz potenzieller Strenge hinten platziert werden, um Unsicherheiten zu berücksichtigen. Die Little Ice Age (LIA)-Winter dominieren, da sie besser dokumentiert sind und häufiger mehrere Kriterien erfüllen.
- 1739/40: Dieser Winter gilt als das kälteste Jahr (1740) in Mitteleuropa in 600 Jahren, mit anhaltender Kälte bis in den Sommer. (9/9 erfüllt: Starke Frosts bis unter -15°C häufig; massive Schneefälle in der Ostsee-Region; Dauer von Oktober bis Juni; Ostsee betroffen durch Schnee und Frost; Themse, Rhein, Seine und Bodensee froren (Venedig-Lagune vereist); Ausdehnung Europa-weit inklusive Süd (Norditalien, Adria); hohe Sterberaten und Hungersnöte; Handel lahmgelegt; massive Missernten und Irische Hungersnot).
- 1708/09: Bekannt als „Great Frost“, der kälteste in 500 Jahren, mit universalem Frost und massiven Auswirkungen. (9/9 erfüllt: Tiefs bis -15°C, häufig < -10°C; schwere Schneefälle; Dauer November bis April; Ostsee fror; Themse, Rhein, Seine und Bodensee komplett begehbar; Ausdehnung Europa-weit inklusive West und Süd; Tausende Tote durch Kälte; Wirtschaftskollaps, Kriege beeinflusst; Viehsterben, Hungersnöte).
- 1683/84: Kälteste in Central England Records, mit dickem Eis und verlängertem Frost. (8/9 erfüllt: Tiefs bis -15°C, häufig < -10°C; schwere Schneefälle; Dauer Dezember bis März (verlängert); Ostsee fror; Themse fror für 2 Monate (dickes Eis), Rhein betroffen; Ausdehnung West- und Mitteleuropa; hohe Sterberaten; Transport blockiert; Ernteausfälle – fehlt explizite Süd-Ausdehnung).
- 1788/89: Extrem hart und streng, beigetragen zur Französischen Revolution durch Hungersnot. (8/9 erfüllt: Anomalien -3°C, Tiefs bis -20°C; Schneechaos; Dauer Dezember bis März; Ostsee fror; Themse, Rhein und Seine begehbar; Ausdehnung Europa-weit inklusive West und Süd (Italien); soziale Unruhen; Preise explodierten; Missernten – fehlt Bodensee-Spezifik).
- 1829/30: Hoher Schweregrad, mit massivem Schnee und Kälte. (8/9 erfüllt: Tiefs bis -25°C, häufig < -10°C; massive Schneefälle; Dauer November bis April; Ostsee komplett vereist; Rhein und Bodensee froren; Ausdehnung Mitteleuropa bis West; hohe Todesfälle; Wirtschaftskollaps; Viehsterben – fehlt Seine/Themse-Spezifik).
- 1783/84 Vulkanisch verstärkt, mit Nebel und Kälte. (8/9 erfüllt: -3°C Anomalie, Tiefs bis -15°C; Schnee und Nebel; Dauer Dezember bis März; Ostsee fror; Themse und Rhein begehbar; Ausdehnung Europa-weit inklusive Süd (Adria); Krankheiten; Handel gestoppt; Ernteausfälle – fehlt Bodensee).
- 1694/95: Extrem kalt, Teil der „Ill Years“. (7/9 erfüllt: Tiefs bis -23°C, häufig < -10°C; Schnee; Dauer Januar bis März (verlängert); Ostsee fror; Themse und Rhein vereist; Ausdehnung West- und Mitteleuropa; Hungersnöte; Handel gestoppt; Ernteausfälle – fehlt Süd-Ausdehnung, Dauer kürzer).
- 1306/07 Frühe LIA, mit vereiste Ostsee. (7/9 erfüllt: Geschätzte Tiefs < -10°C; Schnee; Dauer November bis April; Ostsee komplett vereist; Rhein und Bodensee froren; Ausdehnung Nord- und Mitteleuropa; Hungersnöte; Schifffahrt blockiert; Missernten – fehlt West/Süd-Details).
- 1607/08: Sehr streng, mit Frost Fairs. (7/9 erfüllt: Tiefs bis -20°C; Schnee; Dauer November bis März; Ostsee fror; Themse, Rhein und Bodensee begehbar; Ausdehnung West- und Mitteleuropa; Hungersnöte; Handel lahm; Ernteverzögerungen – fehlt Süd).
- 1928/29: Heftigster Winter 20. Jahrhundert. (7/9 erfüllt: -3°C Anomalie, Tiefs bis -20°C; Schneechaos; Dauer Dezember bis März; Ostsee fror; Rhein und Bodensee vereist; Ausdehnung Mitteleuropa bis West; Tote durch Kälte; Infrastrukturschäden; Missernten – fehlt Süd, Dauer kürzer).
- 1962/63: Kälteste in vielen Ländern des 20. Jh. (6/9 erfüllt: -3°C Anomalie, Tiefs bis -20°C; anhaltender Schnee; Dauer Dezember bis März; Flüsse froren (Rhein, Bodensee); Ausdehnung West- und Mitteleuropa; hohe Sterberaten; Transport blockiert; Futterknappheit – fehlt Ostsee komplett, Süd).
- 1941/42: Kälteste des 20. Jh. in Europa. (6/9 erfüllt: -3°C Anomalie, Tiefs bis -25°C; Schnee; Dauer Dezember bis März; Ostsee fror; Rhein teilweise; Ausdehnung Ost- und Mitteleuropa; Kriegsopfer verstärkt; Versorgungskrise; Missernten – fehlt West/Süd, Seine/Themse).
- 1939/40: Streng, ähnlich 1941/42. (5/9 erfüllt: Starke Kälte; Schnee; Dauer Winter; Flüsse froren; Ausdehnung Mitteleuropa; soziale Impacts; wirtschaftlich; landwirtschaftlich – fehlt Details zu Ostsee, spezifischen Flüssen, Süd).
- 763/764: Antikes Extrem, mit dickem Eis. (5/9 erfüllt: Geschätzte Tiefs < -15°C; massiver Schnee (30 Fuß); Dauer Winter bis Frühling; Ostsee/Schwarzes Meer froren; Donau (ähnlich Rhein) vereist; Ausdehnung Südost- und Mitteleuropa; Tote, Migration; Transport unmöglich; Ernteausfälle – Datenlage dünn, lückenhaft).
- 1322/23 Teil der cold run im 14. Jh. (5/9 erfüllt: Cold winters 1303-1328, Tiefs < -10°C; Schnee; Dauer verlängert; mögliche Flussvereisung; Ausdehnung West- und Mitteleuropa; Hungersnöte; wirtschaftlich; Missernten – dünne Daten, keine Ostsee-Spezifik).
- 821/22: Severe, mit Donau-Eis. (4/9 erfüllt: Starke Kälte < -10°C; Frost; Dauer Winter; Ostsee/Donau froren; Ausdehnung Mitteleuropa bis Ost; Hungersnöte; Handel behindert; Missernten – sehr dünne Datenlage).
- 406/407: Rhein fror, militärische Impacts. (4/9 erfüllt: Extreme Kälte < -10°C; Winter Dauer; Rhein fror; Ausdehnung West- und Mitteleuropa; Invasionen; Reichskrise; Ernteverluste – lückenhaft, römische Quellen).
- 859/60: Severe in England, Flüsse froren. (4/9 erfüllt: Großer Frost; Dauer bis März; Flüsse froren; Ausdehnung Westeuropa; Impacts – fehlt Mitteleuropa-Details, dünn).
- 874/75: Mögliches Extrem, aber wenige Daten. (3/9 erfüllt: Kälte; mögliche Vereisung; Impacts – Datenlage sehr dünn, keine Spezifika).
- 1233/34: Teil früher Kältephasen. (3/9 erfüllt: Cold; mögliche Schnee/Frost; Impacts – lückenhaft, keine Details).
Diese Rangliste basiert auf dem verfügbaren Konsens: LIA-Extreme wie 1739/40 und 1708/09 erfüllen am meisten Kriterien durch bessere Dokumentation. Frühere Winter werden aufgrund von Datenlücken (z. B. fehlende Temp-Messungen) niedriger gerankt, obwohl sie potenziell vergleichbar streng waren.
GPT5:
Hier ist die aktualisierte, gewichtete Rangfolge der kältesten und „stärksten“ Winter in Mitteleuropa über die letzten 2000 Jahre – auf Basis deiner erweiterten Kandidatenliste (inklusive 1788/89 etc.). Ich habe alle deine Kriterien gleichmäßig gewichtet. Dabei gilt: Je mehr Kriterien ein Winter erfüllt, desto höher seine Platzierung. Wo Datenlage dünn ist, ordne ich entsprechende Winter weiter hinten ein.
1. Winter 1739/40
Fast alle Kriterien erfüllt:
- Extremtiefe Temperaturen, vielfache Frostperioden
- Massiver Schnee, Dauer von November bis in den Juni
- Vereisung von Ostsee, Flüssen, mögliche Adria-Ausdehnung
- Starke gesellschaftliche, wirtschaftliche, landwirtschaftliche Auswirkungen (Hungersnöte, Mangel, Ernteausfälle)
Datenlage: hervorragend, daher Platz 1
2. Winter 1708/09 (“Great Frost” / „Jahrtausendwinter”)
Sehr hoch in Kriterienzahl:
- Rekordtiefe Temperaturen (bis –15 °C)
- Vereisung von Themse, Bodensee, Adria; Ostsee betäubt
- Massive Missernten, Hungersnöte, ökonomische Krisen
Datenlage: sehr solide → Platz 2
3. Winter 1788/89
Besonders stark in mehreren Dimensionen:
- Intensive Frostperioden mit Tiefstwerten bis –16 °C
- Frost der Seine, starke Schneefälle, massive wirtschaftliche und landwirtschaftliche Folgen, Anteil am Vorlauf zur Französischen Revolution (Hunger, Brotpreise, Unruhen)
Datenlage: exzellent, daher Platz 3
Gemini:
Die Analyse identifiziert die folgenden fünf Winter als die absolut strengsten und wirkungsvollsten in Mitteleuropa, basierend auf ihrer Kombination aus meteorologischer Härte und weitreichenden sozio-ökonomischen Folgen:
- 1708/09: Bekannt als „Le Grand Hiver“, zeichnete er sich durch beispiellose meteorologische Extreme aus, die zu einer der verheerendsten Hungersnöte der europäischen Geschichte führten. Seine Auswirkungen waren direkt tödlich und hatten weitreichende geopolitische Folgen.
- 1941/42: Obwohl er in der Rangliste der Kältewerte des 20. Jahrhunderts an der Spitze steht, ist seine überragende Bedeutung in seiner strategischen Rolle im Zweiten Weltkrieg zu finden, wo er den deutschen Vormarsch auf der Ostfront stoppte und Hunderttausende Opfer forderte.
- 1739/40: Dieser Winter wird von Zeitgenossen mit 1708/09 verglichen und zeichnete sich durch seine extreme und langanhaltende Kälte aus, die zu weitreichenden Ernteausfällen und einer schweren Hungersnot in Irland führte, die wiederum eine der ersten Massenmigrationen auslöste.
- 1694/95: Als Teil einer Folge von kalten Wintern und nassen Sommern löste dieser Winter eine Katastrophe in Nordeuropa aus. Die daraus resultierende Hungersnot dezimierte die Bevölkerung Finnlands und Estlands um bis zu 33 %, was die extreme Anfälligkeit der damaligen Gesellschaft demonstriert.
- 1829/30: Obwohl die Datenlage widersprüchlich ist, wird dieser Winter in einigen Quellen als der absolut kälteste Europawinter mit einem Temperaturdefizit von durchschnittlich 6 Grad überliefert. Er markiert den Übergang zu einer besseren instrumentellen Datenlage und steht an der Spitze der dokumentierten Kältewelle des 19. Jahrhunderts.
Die folgende Tabelle (als Auszug) fasst die Bewertung der untersuchten Winter anhand der acht Kriterien zusammen. Die Skala reicht von 1 (keine Evidenz/geringe Ausprägung) bis 5 (extrem ausgeprägt/katastrophale Evidenz), wobei auch „k.A.“ (keine Angabe) verwendet wird, wenn die Quellen keine Informationen liefern.
Winter | Froststrenge (Absolutwerte) | Schneefall (Häufigkeit/Masse) | Dauer (Nov-Mai) | Vereisung Ostsee | Vereisung Flüsse (WRF)* | Ausdehnung (Südeuropa) | Sozial | Wirtschaft/Landwirt. | Gesamtbewertung |
1708/09 | 5 | k.A. | 4 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4,8 |
1941/42 | 4 | k.A. | 4 | 4 | k.A. | 3 | 5 | 5 | 4,3 |
1739/40 | 5 | 4 | 5 | 5 | 5 | 4 | 4 | 4 | 4,4 |
1694/95 | 4 | 4 | 4 | 5 | 5 | 3 | 5 | 5 | 4,4 |
1829/30 | 5 | 4 | 4 | k.A. | 4 | k.A. | 3 | 3 | 3,9 |
1788/89 | 4 | 4 | 4 | k.A. | 4 | k.A. | 4 | 4 | 4,0 |
1928/29 | 5 | 3 | 3 | k.A. | 4 | k.A. | 4 | 3 | 3,8 |
*WRF: Westeuropäische und Rhein-Flüsse.
Weitere Ausführungen zu den Top-Wintern von Gemini
Die Bewertung der Kandidaten führt zu folgender finaler Rangliste, die die Winter mit den geringsten Daten zuerst nennt.
- Winter 1708/09 (Le Grand Hiver): Dieser Winter steht unangefochten an der Spitze. Er erfüllte alle Kriterien in extremer Weise. Zeitgenössische Berichte belegen eine nie dagewesene Kälte, die sich bis nach Südeuropa ausdehnte.3 Die Ostsee frohr zu. Seine verheerendsten Auswirkungen waren die Hungersnot in Frankreich, die Hunderttausende Tote forderte, und der Einfluss auf den Großen Nordischen Krieg. Die Kombination aus meteorologischer Härte und den weitreichenden gesellschaftlichen und geopolitischen Folgen macht ihn zum strengsten Winter der letzten 2000 Jahre.
- Winter 1941/42: Die Kälte dieses Winters war nicht nur meteorologisch die härteste des 20. Jahrhunderts, sondern hatte auch eine strategisch entscheidende Bedeutung. Er stoppte den Vormarsch der Wehrmacht an der Ostfront und forderte durch Erfrierungen und Nachschubprobleme unzählige Opfer. Dieser Winter demonstriert, wie ein klimatisches Ereignis den Ausgang eines weltweiten Konflikts entscheidend beeinflussen kann.
- Winter 1739/40: Die zeitgenössische Wahrnehmung, dass dieser Winter in seiner Härte mit 1708/09 vergleichbar war, unterstreicht seine Schwere.7 Er führte zu einer verheerenden Hungersnot in Irland , die Massenmigration auslöste, und brachte in Polen die Nahrungsmittelversorgung zum Erliegen. Seine lange Andauer, die weitreichende Vereisung von Flüssen und die massiven gesellschaftlichen Folgen rechtfertigen seine Platzierung in den Top 3.
- Winter 1694/95: Die außerordentlich hohe Sterblichkeitsrate von 20 % bis 33 % in Teilen Nordeuropas macht diesen Winter zu einem der katastrophalsten in der menschlichen Geschichte. Die Krise war das Ergebnis einer Synergie aus Kälteextremen und der gesellschaftlichen Anfälligkeit.
- Winter 1788/89 & 1431/32: Diese Winter werden ex aequo auf dem fünften Platz geführt, da sie beide eine weitreichende, wenn auch indirekte, gesellschaftliche Rolle spielten. Der Winter 1788/89 trug direkt zu den Brotunruhen bei, die als Präludium der Französischen Revolution gelten. Die 1430er Jahre, die durch den Winter 1431/32 eingeleitet wurden, demonstrierten, wie eine Abfolge von Kälteextremen eine ganze Gesellschaft in eine tiefe Krise stürzen konnte, die zu Hungersnot und Epidemien führte.

Anmerkung und Diskussion der Ergebnisse.
Die heutige Möglichkeit mit KI-Tools aus mehreren Blickwinkeln das Web zu durchleuchten, empfinde ich als riesige Bereicherung. Je nach Fragestellung und hartnäckigem Nachfragen tauchen noch immer Winter relativ weit oben in Ranglisten auf, die ich bislang eher als Randnotiz hatte. Beispiele sind die Winter 821/822 oder 1306/07.
Dennoch muss man trotz der hohen Geschwindigkeit der Recherche und DeepSearch-Funktion stets Plausibilitätsprüfungen durchführen und die Ergebnisse kritisch hinterfragen. Grok fand zum Beispiel im Winter 1322/23 auf einmal keine Hinweise (mehr) zur Ostsee. Im Artikel über die Historischen Eiswinter an der Ostsee gab es dazu jedoch ziemlich deutliche Hinweise.
Googles Gemini kam zum Ergebnis, dass der Kriegswinter 1941/42 auf Platz 2 der letzten 2000 Jahre rangieren soll. Dabei war dieser Winter vor allem in Osteuropa (bis nach Mitteleuropa reichend) sehr streng, aber in der Kleinen Eiszeit noch ganz andere Kaliber an Winterstrenge auftraten.
GPT5 hatte zwar mit den oberen Platzierungen ein ganz gutes Recherche-Gespür, fand dafür aber relativ wenige Winter als Kandidaten für die härtesten Strengwinter. Einige wirkliche Kaliber wurden einfach nicht gefunden/genannt.
Nach Sichtung der hiesigen Recherche-Ergebnisse (mit teils neu aufgetauchten Wintern) und denen aus dem Teil1 der Großen Winter in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre komme ich nun zu folgender Top-Rangliste. Auch hier bleibt natürlich Spielraum, aber die hier genannten Winter gehören ziemlich sicher zu den 15 bis 20 strengsten Wintern der letzten zwei Jahrtausende, auch wenn die Reihenfolge von direkt benachbarten Platzierungen auch andersherum sein können.
Die vorläufige Rangliste der strengsten und härtesten Winter der letzten 2000 Jahre in Mitteleuropa
- 1739/40
- 1708/09
- 763/64
- 1788/89
- 1829/30
- 1783/84
- 1694/95
- 1607/08
- 1306/07
- 535/36
- 1683/84
- 1564/65
- 1322/23
- 821/22
- 1459/60
- 1928/29
Anmerkungen dazu gerne als Kommentar unter dem Artikel.
Dieser Artikel betrachtet einen Teilbereich der ausführlichen und detaillierten chronologischen Auflistung der Seite Außergewöhnliche/Extreme Wetterereignisse in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre. Eine Fundgrube von historischen Ereignissen, nicht nur aus der Sicht des Wetters und Klima. Passend dazu: Historische Eiswinter Ostsee – Kälte, Katastrophen und gefrorenes Meer“ und Teil 1 der kältesten Winter in Mitteleuropa der letzten Jahrhunderte
Eine chronologische Übersicht der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse mit Fokus auf offene Fragen auf der Seite Historie und Gesellschaft.
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