Die Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (AMOC), ein zentraler Bestandteil des globalen Klimasystems, steht im Fokus aktueller Klimaforschung. Wissenschaftliche Studien und Medienberichte, wie die von Severe Weather Europe und FOCUS online, warnen vor einer möglichen Abschwächung oder gar einem Kollaps der AMOC, die das Klima in Europa und Nordamerika drastisch verändern könnte. Dieser Artikel analysiert die potenziellen Auswirkungen eines AMOC-Kollapses mit möglichem Kälteeinbruch Europa, skizziert ein alternatives Szenario zum gängigen Klimawandel-Narrativ und beleuchtet, wie sich dies von der Erderwärmung unterscheidet.
Was ist die AMOC und warum ist sie wichtig?
Die AMOC, zu der der Golfstrom gehört, ist ein komplexes System von Meeresströmungen, das warmes Wasser aus den Tropen in den Nordatlantik transportiert. Dieses warme Wasser sorgt dafür, dass Europa ein milderes Klima genießt, als seine geografische Lage vermuten ließe. Ohne die AMOC wären Winter in Städten wie Berlin, London oder Oslo deutlich kälter. Laut FOCUS online könnte ein Zusammenbruch der AMOC jedoch zu einer dramatischen Abkühlung führen, während Severe Weather Europe auf eine beobachtete Kälteanomalie im Nordatlantik hinweist, die bereits erste Anzeichen einer geschwächten AMOC zeigt.
Wie funktioniert die AMOC?
- Wärmetransport: Warmes, salzhaltiges Wasser fließt nach Norden, gibt Wärme an die Atmosphäre ab und kühlt ab.
- Absinken: In der Arktis wird das abgekühlte, dichtere Wasser in die Tiefe gezogen, wodurch ein globaler Zirkulationsprozess entsteht.
- Rückfluss: Kaltes Tiefenwasser strömt zurück in die Tropen, wo der Kreislauf erneut beginnt.
Die AMOC ist jedoch anfällig für Störungen durch Klimawandel. Süßwasserzuflüsse aus schmelzenden Gletschern in Grönland und erhöhte Niederschläge reduzieren die Salinität des Nordatlantiks, was die Fähigkeit des Wassers, in die Tiefe zu sinken, beeinträchtigt. Dies könnte die AMOC verlangsamen oder stoppen.
Warnungen aus der Wissenschaft: AMOC vor dem Kollaps?
Erkenntnisse aus FOCUS online
Eine Studie des Königlichen Niederländischen Meteorologischen Instituts (KNMI) und der Universität Utrecht, zitiert in FOCUS online, prognostiziert einen möglichen AMOC-Kollaps zwischen 2025 und 2095, mit 2057 als wahrscheinlichstem Zeitpunkt. Die Folgen für Europa wären gravierend:
- Extreme Winter: In Berlin könnten Temperaturen häufiger unter den Gefrierpunkt sinken, mit Extremen von unter minus 25 °C einmal in zehn Jahren.
- Meereisbildung: Die britischen Inseln, die skandinavische Westküste und das Wattenmeer könnten von Meereis bedeckt sein.
- Häufigere Winterstürme: Ein geschwächtes AMOC-System würde die Wettermuster destabilisieren, was zu mehr Stürmen führt.
- Landwirtschaftliche Krise: Kältere Temperaturwerte könnten die Nahrungsmittelproduktion in Europa erheblich beeinträchtigen.
Kälteanomalie im Nordatlantik (Severe Weather Europe)
Severe Weather Europe berichtet von einer Kälteanomalie im Nordatlantik, die auf eine geschwächte AMOC hinweist. Diese Anomalie könnte den Winter 2025/2026 in Nordamerika und Europa kälter machen. Besonders betroffen wären:
- Nordamerika: Die USA und Kanada könnten strengere Winter erleben, insbesondere im Nordosten.
- Europa: Kältere Temperaturwerte und ein erhöhtes Risiko für Schneefälle könnten Nordwesteuropa treffen.
Das gängige Klimawandel-Narrativ: Globale Erwärmung
Das vorherrschende Klimawandel-Narrativ fokussiert sich auf die globale Erwärmung, verursacht durch den Anstieg von Treibhausgasen wie CO₂. Laut dem IPCC (Weltklimarat) wird die Erde bis 2100 um 1,5 bis 4,5 °C wärmer, was zu Hitzewellen, Dürren und steigenden Meeresspiegeln führt. Für Europa bedeutet dies:
- Mildere Winter und heißere Sommer.
- Häufigere Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregen.
- Rückgang von Gletschern und Permafrost.
Dieses Narrativ berücksichtigt jedoch nur bedingt die Möglichkeit eines AMOC-Kollapses, der das Klima in Europa und Teilen Nordamerikas in die entgegengesetzte Richtung lenken könnte.
Ein alternatives Szenario: Die Kälte-Katastrophe
Ein AMOC-Kollaps würde ein alternatives Klimaszenario schaffen, das sich stark vom Erwärmungsnarrativ unterscheidet. Dieses Szenario könnte wie folgt aussehen:
1. Europa: Rückkehr zu eisigen Wintern
- Klimaveränderung: Ohne die wärmende Wirkung der AMOC könnten Winter in Europa denen der sibirischen Tundra ähneln. Städte wie Berlin, Amsterdam oder Dublin könnten regelmäßig Temperaturen von -20 °C oder darunter erleben.
- Meereis und Stürme: Die Nordsee und Teile der Ostsee könnten saisonal zufrieren, während stärkere Winterstürme Küstengebiete wie die Niederlande oder Dänemark gefährden.
- Gesellschaftliche Folgen: Heizkosten würden explodieren, Energiekrisen wären wahrscheinlich, und die Landwirtschaft könnte durch verkürzte Vegetationsperioden und Frostschäden zusammenbrechen.
- Beispiel: Der Wattenmeer-Nationalpark könnte dauerhaft von Eis bedeckt sein, was Ökosysteme und den Tourismus zerstört.
- In den extrem kalten Wintern der letzten 2000 Jahre war Europa durch die großräumige Zirkulation vom wärmenden Nordatlantikstrom abgekoppelt. Das könnte wieder häufiger passieren. Mehr dazu in „Außergewöhnliche Wetterereignisse in Mitteleuropa in den letzten 2000 Jahren„.
2. Nordamerika: Polarkälte im Osten, Wärme im Westen
- Klimaveränderung: Der Nordosten der USA und Kanada könnten Winter erleben, die an die Kälte der Arktis erinnern, während der Südwesten durch die globale Erwärmung weiter austrocknet.
- Wirtschaftliche Auswirkungen: Energieversorgungssysteme in Städten wie New York oder Boston könnten überlastet werden, während Schneefälle die Infrastruktur lahmlegen.
- Beispiel: Die Großen Seen könnten länger zufrieren, was den Schiffsverkehr und die Fischerei beeinträchtigt.
- Das Wetter und die Temperatur an der Hudson-Bay gibt einen Hinweis auf die mögliche Klimaveränderung.

3. Globale Unterschiede
- Während Europa und Teile Nordamerikas abkühlen, könnten Regionen wie der globale Süden (z. B. Subsahara-Afrika oder Südamerika) durch die Umverteilung von Wärme stärker erhitzen.
- Dies könnte globale Migrationen und Ressourcenkonflikte auslösen, da bewohnbarere Regionen rarer werden.
Unterschiede zum Klimawandel-Narrativ
Aspekt | Erwärmung-Narrativ | AMOC-Kollaps-Szenario |
---|---|---|
Temperatur | Mildere Winter, heißere Sommer | Extreme Winter, kältere Sommer |
Extremwetter | Hitzewellen, Dürren, Starkregen | Winterstürme, Meereis, Kälteextreme |
Landwirtschaft | Dürreschäden, längere Vegetationsperiode | Frostschäden, verkürzte Vegetationsperiode |
Gesellschaft | Anpassung an Hitze, Küstenschutz | Energiekrisen, Nahrungsknappheit |
Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario?
Die Wahrscheinlichkeit eines AMOC-Kollapses ist umstritten. Laut FOCUS online sehen einige Studien (z. B. vom britischen Met Office) einen Kollaps als unwahrscheinlich an, da Windmuster um die Antarktis die AMOC stabilisieren könnten. Andere, wie die niederländische Studie, warnen vor einem Kipppunkt bereits in wenigen Jahrzehnten. Severe Weather Europe deutet darauf hin, dass die Kälteanomalie im Nordatlantik bereits Einfluss auf den Winter 2025/2026 haben könnte, was ein Frühwarnsignal ist.
Faktoren, die das Szenario beeinflussen:
- Süßwasserzufluss: Schmelzendes Grönlandeis ist der Hauptfaktor für die AMOC-Abschwächung.
- Emissionen: Hohe CO₂-Emissionen verschärfen die globale Erwärmung und damit indirekt die AMOC-Instabilität.
- Natürliche Variabilität: Ozeanische und atmosphärische Muster könnten die AMOC kurzfristig stabilisieren oder destabilisieren.
Fazit: Ein kälteres Europa?
Die AMOC ist ein kritischer Bestandteil unseres Klimasystems, und ihre Abschwächung könnte Europa, Nordamerika und die Arktis in ein unerwartetes Kälteszenario stürzen – ein scharfer Kontrast zum gängigen Erwärmungsnarrativ. Während die genaue Wahrscheinlichkeit eines Kollaps unerkannt bleibt, deuten Studien und Beobachtungen, wie die in FOCUSE online und Severe Weather Europe, auf ein erhöhtes Risiko hin. Dieses alternative Szenario fordert uns heraus, den Klimawandel nicht nur als Erwärmung, sondern als komplexe Umwälzung zu verstehen, die regionale Abkühlungen und globale Ungleichgewichte mit sich bringen kann.
Für Leser, die tiefer in die Thematik einsteigen möchten, empfehle ich, die Originalquellen zu konsultieren und die wissenschaftliche Debatte über die AMOC weiterzuverfolgen, sowie den Blog Schnee und Eis sowie die regelmäßigen Langfristprognosen aufzusuchen.
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