In den letzten Jahren war die Eisbedeckung besonders in der Arktis rückläufig. Es war eine deutliche Tendenz zu erkennen, dass im September – die Zeit des Eisminimums auf der Nordhalbkugel – immer weniger Eis im Arktischen Ozean vorhanden war. Im Sommer 2021 deutet sich hingegen bislang kein neues Minimum der Eisbedeckung an.
Beim Blick auf den Verlauf der Meereisabnahme in der Arktis liegt das Jahr 2021 derzeit auf dem fünftletzten Platz. Das ist zwar im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten noch immer deutlich unterdurchschnittlich, aber im Moment deutet sich noch kein neues Rekordminimum an, wie die Grafik von meereisportal.de zeigt.
Natürlich bleiben noch sechs bis sieben Wochen der Eisschmelze. Erst um den 20.August herum beginnt in der inneren Arktis die Temperatur aufgrund der rasch abnehmenden Sonneneinstrahlung unter den Gefrierpunkt zu sinken. Dort beginnen dann die Eis- und Schneematschreste wieder zusammenzufrieren, während es an den Rändern des Packeises noch bis Mitte September weiter taut.
Ganz anders das Bild in der Antarktis. Hier findet derzeit noch eine jahreszeitlich übliche Eiszunahme statt und das Jahr 2021 liegt bei der Eisausdehnung im Bereich eines Rekordmaximums der letzten Jahrzehnte.
Auch das zurückliegende Jahr 2020 war schon ein überdurchschnittliches gutes Eisjahr in den antarktischen Regionen der Südhalbkugel.
Die konkreten Eiskonzentrationen und Verteilung des Packeises sind täglich aktualisiert z.B. auf der Seite Meereisportal.de einzusehen.
Passend zu den hier gezeigten Ausführungen sind die täglichen Temperaturanomalien auf der Seite Climate Reanalizer dargestellt. Am 31.07.2021 wurde dort die gesamte Region Arktis als 1 Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt angegeben, während es gleichzeitig in der Antarktis 2,5 Grad zu kalt war.