Schnee

Schnee Arktis und Antarktis

In den Wintermonaten bildet sich durch Akkumulation von gefrorenen Niederschlägen, beginnend in den Polarregionen, später auch bis in die gemäßigten Breiten, eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke. Eine längere Zeit vorhandene Schneedecke ist – wie auch das Vorhandensein einer Eisbedeckung über größeren Gewässern und Meerenein wichtiger Klimafaktor, da sie bei nahezu allen Wetterlagen temperaturerniedrigend wirkt. Die wichtigsten Gründe sind:

  • Reflexion der Sonneneinstrahlung aufgrund hoher Albedo
  • isolierende Wirkung, d.h. aus dem Erdboden gelangt kaum Wärme in die Atmosphäre
  • Ausfiltern der Luftfeuchtigkeit, die sich als eine Reif-Form am Schnee niederschlägt, was wiederum  eine weitere Abkühlung ermöglicht
  • bei Tauwetter Temperaturdämpfung, da aus der Atmosphäre Schmelzenergie verzehrt wird

Aktuelle Schneebedeckung Nordhalbkugel

Real Time Weather Data


Prognose der Schneebedeckung Nordhalbkugel

Prognose der Schneedecke auf der Nordhalbkugel in den kommenden 10 Tagen (ECMWF) –> Auf das Bild klicken für die aktuelle Prognose <–

Einige Links über Schnee/Schneedecken:

 

Im Dezember 2010 fiel selbst in Großstädten wie Berlin rund ein halber Meter Schnee. Eine ungewöhnliche Wetterlage brachte von Norden und Nordosten immer wieder Schneefallgebiete nach Mitteleuropa.

Weniger Eis und Schnee bedeutet geringere Kaltluftmasse

Aufgrund der weiter oben genannten Gründe, hat es enorme Auswirkungen, ob auf einer Hemisphäre mehr Eis und vor allem auch mehr Schnee vorhanden ist oder nicht. Sollte die Schneebedeckung aufgrund von Klimaschwankungen geringer sein, „fehlt“ praktisch ein Teil der Kaltluftmasse als Gegenstück zur feucht-warmen Luft in der Nähe des Äquators. Eine der Auswirkungen von weniger Schnee- und Eis auf der Nordhalbkugel ist eine insgesamt nördlich verschobene Frontalzone, die Luftmassen polaren und subtropischen Ursprungs voneinander trennt. Eine nordwärts verlagerte Frontalzone konnte ich schon in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Vergleich zu den achtziger Jahren in meiner Diplomarbeit nachweisen. Auch die zunehmenden Hitzewellen im Sommer und geringeren Schneefälle im Winter in Mitteleuropa in den letzten Jahren sind eine Folge von weniger Eis- und Schneebedeckung in den polaren und arktischen Breiten.

 

Webcam Baffin Island / Ost-Kanada

Webcam Baffin Island

 

Der Osten Kanadas ist berüchtigt für seine Schneestürme, die von Baffin Island über Labrador und Neufundland im Winter extrem kalte Luft auf den Atlantik herauswehen lassen. Neben dem Golfstrom (oder genauer Nordatlantikstrom) sind die Kaltluftvorstöße zum großen Teil mitverantwortlich für das milde Klima in Europa, da sie umfangreiche Tiefdruckgebiete induzieren, die gerade im Winter häufig milde Atlantikluft bis Zentraleuropa herantransportieren.

Etwas über 1.000 Kilometer nordwestlich befindet sich noch die Webcam Hall Beach, die schon zum Festland Nordost-Kanadas gehört.


Mehrere Schneeschauer über der südwestlichen Barentssee im Oktober über noch knapp 10 Grad warmem Meerwasser. Wolken und Schneeschauer werden von der schräg stehenden Sonne gelb-beige angestrahlt.