Schnee Arktis und Antarktis
In den Wintermonaten bildet sich durch Akkumulation von gefrorenen Niederschlägen, beginnend in den Polarregionen, später auch bis in die gemäßigten Breiten, eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke. Eine längere Zeit vorhandene Schneedecke ist – wie auch das Vorhandensein einer Eisbedeckung über größeren Gewässern und Meeren – ein wichtiger Klimafaktor, da sie bei nahezu allen Wetterlagen temperaturerniedrigend wirkt. Die wichtigsten Gründe sind:
- Reflexion der Sonneneinstrahlung aufgrund hoher Albedo
- isolierende Wirkung, d.h. aus dem Erdboden gelangt kaum Wärme in die Atmosphäre
- Ausfiltern der Luftfeuchtigkeit, die sich als eine Reif-Form am Schnee niederschlägt, was wiederum eine weitere Abkühlung ermöglicht
- bei Tauwetter Temperaturdämpfung, da aus der Atmosphäre Schmelzenergie verzehrt wird
Aktuelle Schneebedeckung Nordhalbkugel
Prognose der Schneebedeckung Nordhalbkugel

Einige Links über Schnee/Schneedecken:
- Allgemeines Wissen über Schnee
- Der Aufbau einer Schneedecke
- Was passiert in einer Schneedecke?
- Mittlere Schnee- und Eisbedeckung auf der Nordhalbkugel
- Institut für Schnee- und Lawinenforschung in den Alpen
- Langzeitverhalten der Schneedecke
- Über die Schneesicherheit in Mitteldeutschland und speziell im Erzgebirge
- Prognose der Schneedecke auf der Nordhalbkugel in den nächsten Tagen (GFS)
- Prognose der Schneedecke und Eisveränderung auf der Nordhalbkugel in den nächsten 10 Tagen (ECMWF) !
- Weltweite Schneeprognosen in den kommenden drei Tagen
- Die aktuelle Schneebedeckung verschiedener Regen der Nordhalbkugel von NOAA Prognose über den zu erwartenden Neuschnee weltweit. (Angaben sind oft etwas zu hoch!)

Weniger Eis und Schnee bedeutet geringere Kaltluftmasse
Aufgrund der weiter oben genannten Gründe, hat es enorme Auswirkungen, ob auf einer Hemisphäre mehr Eis und vor allem auch mehr Schnee vorhanden ist oder nicht. Sollte die Schneebedeckung aufgrund von Klimaschwankungen geringer sein, „fehlt“ praktisch ein Teil der Kaltluftmasse als Gegenstück zur feucht-warmen Luft in der Nähe des Äquators. Eine der Auswirkungen von weniger Schnee- und Eis auf der Nordhalbkugel ist eine insgesamt nördlich verschobene Frontalzone, die Luftmassen polaren und subtropischen Ursprungs voneinander trennt. Eine nordwärts verlagerte Frontalzone konnte ich schon in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Vergleich zu den achtziger Jahren in meiner Diplomarbeit nachweisen. Auch die zunehmenden Hitzewellen im Sommer und geringeren Schneefälle im Winter in Mitteleuropa in den letzten Jahren sind eine Folge von weniger Eis- und Schneebedeckung in den polaren und arktischen Breiten.
Webcam Baffin Island / Ost-Kanada

Der Osten Kanadas ist berüchtigt für seine Schneestürme, die von Baffin Island über Labrador und Neufundland im Winter extrem kalte Luft auf den Atlantik herauswehen lassen. Neben dem Golfstrom (oder genauer Nordatlantikstrom) sind die Kaltluftvorstöße zum großen Teil mitverantwortlich für das milde Klima in Europa, da sie umfangreiche Tiefdruckgebiete induzieren, die gerade im Winter häufig milde Atlantikluft bis Zentraleuropa herantransportieren.
Etwas über 1.000 Kilometer nordwestlich befindet sich noch die Webcam Hall Beach, die schon zum Festland Nordost-Kanadas gehört.
