Nach einem milden und schneearmen Beginn des Winters 2020/2021 kam es anschließend bis zum Spätfrühling zu Kaltluftvorstößen in Mitteleuropa. So gab es am 07. Mai selbst in Berlin am späten Vormittag für etwa 1,5 Stunden Starkschneefall, was für die erste Maidekade mindestens seit vielen Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten ist. Der 01. Mai 1970 galt als einer der spätesten Termine für Schneefall in Berlin.
Auch in den Mittelgebirgen wie Erzgebirge, Bayerischer Böhmerwald, und Riesengebirge blieb der Winterschnee im Vergleich zu den letzten Jahren sehr lange erhalten. So sah es am 05. Mai 2021 auf dem Riesengebirgskamm mit dem Blick auf die Schneekoppe noch alles andere als nach Frühling aus.
Trotz der häufig noch vorhandenen Minustemperaturen schwand der Schnee Ende Mai langsam aber sich dahin. Denn alleine die Kraft der hochstehenden Sonne sorgt selbst bei Frost für Schmelz- und auch Abtrocknungsprozesse. Die Wetterstation Sniezka meldete noch bis einschließlich 11.06.2021 Schneereste, allerdings konnte man auf Webcambildern erkennen, dass sich Schneereste im Umfeld von Schneekoppe und Brunnenberg noch mindestens bis zur ersten großen Hitzewelle um den 20 Juni 2021 gehalten hatten.
Grundsätzlich ist aus früheren Jahrzehnten das Überdauern des Sommers von Schneeresten in Teilen des Riesengebirges nicht unbekannt. So konnten sich früher in Zeiten weniger heißer Sommer Reste vom Winterschnee in der großen und kleinen Schneegrube bis zum Herbst halten. An steilen Nordhängen wehte im Winter der Schnee einerseits oft meterhoch in die Schneegruben und zum anderen kam selbst im Sommer die Sonne nur kurz an diese Stellen. Wie lange in diesem Jahr 2021 in den Schneegruben noch Reste vom Winterschnee vorhanden waren, ist mir nicht bekannt. Aber es würde mich nicht wundern, wenn dies bis in den Juli 2021 hinein der Fall war.
Hier noch ein ausführlicher Überblick über das Klima der Schneekoppe und der Höhenlagen des Riesengebirges.